
02 Aug Mission Studio: Aller Aufnahmen sind schwer
«Zuerst die Drums»! So lautet die Anweisung von Tobi. Er führt das Pit Stop Studio St. Gallen und hat auch den Lead bei unseren Aufnahmen. Er muss es wissen und Dank seiner Erfahrung kommen wir stetig voran. Doch aller Anfang ist schwer.
Tag 1: Drums einrichten
Frohen Mutes, nach der Regelung aller wichtigen Formalitäten, treffen wir in St. Gallen ein. Es dauert ein paar Stunden, bis das Schlagzeug fertig aufgestellt ist und alle Mikrofone platziert sind. Etliche Male sausen die Drumsticks auf Felle und Teller weil alles justiert werden muss. Nichts darf mehr scheppern und es dürfen keine Störgeräusche mehr ertönen. Erst dann sind wir bereit für die Aufnahmen. Das Einspielen des Schlagzeugs ist der schwierigste Teil weil das einzige Hilfsmittel ein Taktgeber ist. Doch unser routinierter und zuverlässiger Drummer, meistert dies bravourös. Die ersten 3 Songs spielt er ganz alleine ein. Nur das Klicken des Metronoms über seinen Kopfhörer begleitet ihn. Bei Song 3 und 4 unterstützt ihn eine Rhythmusgitarre bei der Orientierung. Da muss alles sitzen, denn das Schlagzeug legt den Grundstein für alle anderen Instrumente. Schliesslich stehen die Drumspuren für unsere 5 Songs am Ende des Tages.
Tag 2: Erste Aufnahmen mit Gitarre
Das Einrichten für die Gitarren geht einfacher von der Hand. Verstärker hinstellen, Mikros platzieren, Effekte einrichten, alles einschalten und ab geht’s.
Gespielt wird zu den vorhandenen Drumspuren. Wir gehen abschnittweise vor. Strophen, Refrains, Bridges, Soli. Manchmal sogar einzelne Riffs und Licks. Jede unsauber gespielte Passage und alles, was jetzt nicht genau definiert ist, rächt sich spätestens hier. Das Kommando «machen wir nochmal» ertönt darum dutzende Male und ist zermürbend. Schnell wird klar, warum viele Bands über Studioaufnahmen mehr murren als schwärmen. Nach 10 anstrengenden Stunden sind auch die meisten Spuren der 1. Gitarre im Kasten. Sie werden roh mit den Drumspuren zusammen gemischt. Die Rohmischung dient als weitere Leitplanke für die restlichen Instrumente, die noch folgen werden. Unsaubere Parts werden in einer 2. Runde nochmal eingespielt.
Tag 3: Kein Spass mit dem Bass
Was ist das? Der Bass schnarrt und das klingt mies! Laute Flüche sind im Pit Stop Studio zu vernehmen. Unser Bassist kocht innerlich. Versuche es zu richten bleiben lange erfolglos. Viel Zeit geht verloren und das zerrt an den nerven. Erst mit einer Ersatz-Bassgitarre gelingt es den gewünschten Sound hinzukriegen. So kann endlich mit den Aufnahmen begonnen werden.
Der Tag wird lang und es ist heiss im Studio, die Hitzewelle des Sommers fordert ihren Tribut. Doch trotz viel Schweiss und viel Diskussionen stehen auch die Bassspuren am Ende des Tages bereit.
Nun fehlen noch die 2. Gitarre und der Gesang. Ob es da so reibungslos läuft, lest ihr im nächsten Beitrag.